FUSION

Projektlogo FUSION

Das Projekt FUSION ist ein auf fünf Jahre angelegtes Großvorhaben der Universität Siegen und wird im Rahmen des Programms „Innovative Hochschule“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Zielsetzung des Projektes ist es, die Weiterentwicklung der Universität mit Herausforderungen der Regionalentwicklung in Südwestfalen und angrenzenden Kommunen zu verbinden. Auf Seiten der Universität geht es darum, neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftsdisziplinen und Fakultäten zu entwickeln, die das Forschungsprofil erweitern und innovative Lehrangebote ermöglichen.
Der Lehrstuhl für Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau leitet das Teilvorhaben 3 „Ressourcenschonung & Dekarbonisierung“.

Ringvorlesung
Ressourcenschonung und Dekarbonisierung

Gemeinsam mit den Kollegen des TV-2 organisiert die Projektgruppe im Wintersemester 2024/2025 eine Ringvorlesung zum Themenfeld Ressourcenschonung und Dekarbonisierung. Vertreter renommierter Unternehmen und Arbeitsgruppen der Universität Siegen stellen in den Veranstaltungen fünf spannende Projekte vor und stehen anschließend in einer Diskussionsrunde für Ihre Fragen zur Verfügung. Die öffentliche Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, der Eintritt ist auch ohne Anmeldung frei.

Veranstaltungsort:
Universität Siegen – Unteres Schloss
Hörsaalzentrum Raum US-C114
Zeit: 18:15 – 20:00 Uhr

05.02.2025 – Next Energy Campus Siegen

Die Energiewende und der Klimaschutz gehören zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Um die ambitionierten Ziele der CO₂-Reduktion und den Ausbau erneuerbarer Energien zu erreichen, sind innovative Ansätze in der Energiegewinnung, -speicherung und -nutzung unerlässlich. Die Region Siegen bietet mit ihrer starken Industrie- und Forschungslandschaft ideale Bedingungen, um wegweisende Technologien zu entwickeln und zu erproben, die den Übergang zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft beschleunigen.

Der Next Energy Campus fungiert dabei als zentrale Plattform und Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Ziel ist es, praxisnahe Lösungen für die Energiewirtschaft sowie deren industrielle Anwendungen zu entwickeln. Das Projekt wird unter Leitung der Universität Siegen und in enger Zusammenarbeit mit der SPG Steiner GmbH, Hyfuels GmbH und Fraunhofer-Gesellschaft sowie unter Beteiligung weiterer regionaler Unternehmen realisiert.

Vortragender: Philippe Steiner, SPG Steiner GmbH

19.02.2025 – Smarte Sensoren

Sensoren kommen im Alltag vielfältig zum Einsatz. Vom persönlichen Umfeld, etwa im KFZ, Smartphone oder der Heimautomatisierung, bis hin zu Industrieanlagen in der Prozesskontrolle sind sie kaum noch wegzudenken. Die Anzahl der Anwendungsfelder wächst dabei immer weiter an, wodurch auch die Komplexität und Anforderungen an die gesamte Sensorik und die Menge an zu erfassenden Messgrößen ebenfalls zunimmt. Entsprechend schreitet die notwendige technologische Entwicklung neuer Sensorik-Konzepte kontinuierlich weiter voran und neue Ansätze stehen am Übergang von der Forschung hin zum allgemeinen Einsatz. Im Rahmen der Ringvorlesung werden neuste Entwicklungen aus dem Gebiet „Smarte Sensoren“ präsentiert und ihre Anwendungsmöglichkeiten, u.a. im Kontext der Ressourcenschonung und Dekarbonisierung, vorgestellt.

Vortragender: Prof. Peter Haring Bolivar, Universität Siegen

26.02.2025 – Datenplattformen für multimodale Mobilität

Die Zukunft der Mobilität liegt in der intelligenten Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel. Datenplattformen können dabei multimodale Mobilität, d.h. die Kombination verschiedener Mobilitätsangebote unterstützen. Im Vortrag wird dies am Beispiel der Multimodalen Datendrehscheibe NRW (MDD NRW) vorgestellt. Die MDD NRW ist ein Projekt zur Förderung klimafreundlicher Mobilität in Nordrhein-Westfalen. Unter der Leitung von go.Rheinland werden Daten aus verschiedenen Mobilitätsangeboten wie ÖPNV, Bikesharing, Carsharing und E-Scooter gebündelt und integriert. Ziel ist es, eine zentrale Plattform für Echtzeit-Mobilitätsdaten zu schaffen, die den Zugang zu multimodalen Reiseketten erleichtert und die Planung für Reisende verbessert. Durch den Abbau von technischen und rechtlichen Hürden unterstützt die MDD NRW die Mobilitätswende und trägt dazu bei, zentrale Klimaschutzziele zu erreichen. Im Vortrag stellt Clemens Behr vor, wie Datenplattformen effektiv genutzt werden können, um vernetzte und nachhaltige Mobilität zu fördern.

Vortragender: Clemens Behr, go.Rheinland GmbH

12.03.2025 – Circular Materials Engineering

Die Weiterentwicklung metallischer Strukturwerkstoffe wie Stahl, Aluminium und Kupfer erfordert eine konsequente Integration von Nachhaltigkeits- und Zirkularitätsaspekten. Dieser Vortrag stellt das Konzept des „Circular Materials Engineering“ vor, das eine umfassende Analyse von Prozessen, Materialströmen, Energieverbräuchen und Materialeigenschaften beinhaltet.
Metallische Strukturwerkstoffe nehmen eine zentrale Rolle im Übergang zur Circular Economy ein. Durch eine ganzheitliche Betrachtung ihrer Herstellung, Nutzung und End-of-Life-Phasen lassen sich Potenziale für eine signifikante Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsprofile erschließen.

Die Massenflussanalyse (Mass Flow Analysis, MFA) ermöglicht die detaillierte Darstellung, wie strukturelle Metalle entlang ihrer gesamten Prozesskette – vom Schmelzen, Formen und Wärmebehandeln bis hin zum Recycling – transformiert werden. In Kombination mit der Analyse von Energieflüssen können fundierte Aussagen zur CO₂-Bilanz getroffen werden.
Ein zentraler Baustein des Circular Materials Engineering ist der Wissenstransfer der Analyseergebnisse in die Produktentwicklung. Dieser Transfer bildet die Grundlage für die Entwicklung ressourceneffizienter Werkstoffe und Produkte. Circular Materials Engineering bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern eröffnet auch wirtschaftliche Chancen: Die Abhängigkeit von kostenintensiven Primärrohstoffen und Energie wird reduziert, während gleichzeitig Innovationen in der Werkstoff- und Recyclingtechnologie gefördert werden.

Vortragender: Uwe Diekmann, Matplus GmbH

19.03.2025 – Holzwerkzeuge zur Produktion von Blechbauteilen

Der Werkstoff Holz ist von Natur aus mit einer negativen CO2-Bilanz konnotiert. Holz stellt selbst als verarbeiteter Grundstoff eine energetisch deutlich günstigere CO2-Bilanz im Vergleich zu Materialien wie Stahl, Kunststoff und Aluminium dar. Über diesen ökologischen Vorteil ermöglicht Holz zudem eine Werkstoffkaskadierung bzw. Kreislauffähigkeit innerhalb der Wertschöpfung in der Produktion. Holzbasierte Werkstoffsubstitute können in der Produktion Materialien ersetzen, bei deren Herstellung andernfalls ein Vielfaches an CO2 entstehen würde. So kann z.B. eine stoffliche Kaskadennutzung vom Baumstamm über Brettware zu Furnierholz, Spanplatte, Faserplatte, Dämmmaterial und schlussendlich zu Zellstoff (Papier) erfolgen, ohne dass eine thermische Entwertung (Verbrennung) erforderlich ist. Im Rahmen des Vortrags soll auf die Substitution von Holz anstatt von traditionellen Stahlmassivwerkzeugen eingegangen werden, welche dazu dienen metallische Bleche in gewünschte Geometrien umzuformen.

Vortragender: Dr. Christopher Kuhnhen, Universität Siegen